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Ängste und Phobien am Arbeitsplatz

Ängste und Phobien sind heimliche Raubtiere, die in den Schatten unserer Gedanken lauern und beim geringsten Anzeichen von Verwundbarkeit bereit sind, anzugreifen. Sie können überall und jederzeit zuschlagen. 

Einige von ihnen lassen sich leicht vermeiden. Was aber, wenn Deine Ängste und Phobien etwas sind, mit dem Du Dich ständig auseinandersetzen musst? Sagen wir, acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche. 

Stell Dir einen Sanitäter vor, der beim Anblick von Blut zittert, einen Lkw-Fahrer, der sich nicht traut, eine Brücke zu überqueren, oder einen Briefträger, der Angst vor Hunden hat. Diese unglücklichen Seelen bewegen sich in einer Welt, in der allein der Gedanke an ihre tägliche Arbeit kalte Schweißausbrüche verursacht.

Für Menschen mit Ängsten und Phobien kann sich der Arbeitsplatz wie ein Schlachtfeld anfühlen, auf dem unsere Ängste einen Krieg gegen unsere beruflichen Ambitionen austragen.

  • Mehr als 15 % der Deutschen haben laut Robert Koch-Institut eine Angststörung.
  • Zu den häufigsten Phobien gehören Panikstörung, Agoraphobien (Angst vor dem Aufenthalt auf öffentlichen Plätzen oder in Menschenansammlungen) und soziale Phobien.
  • Es gibt über 500 Phobien. Die meisten von ihnen sind extrem selten.
  • Zu den arbeitsbezogenen Phobien gehören die Cyberphobie (Angst vor Computern), die soziale Phobie, die Glossophobie (Angst vor dem Sprechen in der Öffentlichkeit) und vor allem die Ergophobie (allgemeine Angst vor der Arbeit).

Vor diesem Hintergrund haben wir eine Untersuchung über Ängste und Phobien am Arbeitsplatz durchgeführt. Wir haben untersucht:

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • 87 % leiden unter arbeitsbezogenen Ängsten.
  • 81 % geben zu, dass ihre Ängste und Phobien ihre Arbeit auf verschiedene Weise negativ beeinflusst haben.
  • 25 % haben noch nie Hilfe gesucht, um ihre Ängste zu überwinden.
  • 74 % wurden aufgrund ihrer Angst oder Phobie diskriminiert.
  • 80 % glauben, dass Ängste und Phobien etwas sind, wofür man sich schämen muss.

Aber das ist nur der Anfang. Setze also Dein bestes Braveheart-Gesicht auf und begleite uns, wenn wir die Geheimnisse von Angst und Phobien am Arbeitsplatz aufdecken.

Der Stand von Ängsten und Phobien am Arbeitsplatz

Bevor wir uns in unsere Nachforschungen stürzen, werfen wir einen Blick auf zwei einfache Definitionen.

Laut dem Merriam-Webster Dictionary ist Angst „ein unangenehmes, oft starkes Gefühl, das durch die Erwartung oder das Bewusstsein einer Gefahr hervorgerufen wird“.

Im Gegensatz dazu ist eine Phobie „eine übertriebene, meist unerklärliche und unlogische Angst vor einem bestimmten Objekt, einer Klasse von Objekten oder einer Situation“. Sam Nabil, CEO und leitender Therapeut der Naya-Kliniken, fügt hinzu: „Eine Phobie ist immer mit etwas Bestimmtem verbunden. Ihre Auswirkungen können schwerwiegend sein, da sie das Leben und die Beziehungen einer Person beeinträchtigen können.“ 

Jetzt bist Du bereit, die Welt der Ängste und Phobien zu betreten.

 Der Stand von Ängsten und Phobien am Arbeitsplatz


Fühlst Du Dich bei der Arbeit manchmal ängstlich oder nervös? Wenn die Antwort ja lautet, bist Du nicht allein. 

Laut unserer Studie geben fast 9 von 10 Befragten (87 %) zu, dass sie Ängste haben, die ihr Berufsleben beeinflussen.

Das ist das Gesamtbild. Es gab jedoch einige interessante Unterschiede, als wir verschiedene demografische Gruppen untersuchten.

  • Mitarbeiter von Unternehmen mit mehr als 501 Mitarbeitern sind am furchtlosesten. 32 % von ihnen leiden unter keinerlei Ängsten, verglichen mit nur 15 % der Beschäftigten in Kleinstunternehmen (1-10 Mitarbeiter) und 10 % der Beschäftigten in großen Unternehmen (201-500 Mitarbeiter). 
  • Die geringste Häufigkeit von Ängsten und Phobien meldeten Beschäftigte im Alter von 25 Jahren oder jünger: 18 % gaben an, dass sie keine Ängste haben, die ihr Arbeitsleben beeinträchtigen. Im Vergleich dazu gaben nur 12 % der Arbeitnehmer ab 41 Jahren an, dass sie keine Ängste haben.

Außerdem geben fast 8 von 10 Befragten (76 %) an, unter Phobien zu leiden, die sich auch auf ihr Berufsleben auswirken.

  • Auch hier sind Menschen, die in Unternehmen mit mehr als 501 Beschäftigten arbeiten, die größte Gruppe der Angstfreien: 47 % geben an, dass ihr Berufsleben nicht von Phobien beeinflusst wird, während es bei den Beschäftigten in kleineren Unternehmen nur 22 % sind.
  • Die Altersgruppe mit dem höchsten Prozentsatz an Menschen ohne Phobien ist mit 28 % 41 Jahre alt oder älter. Hingegen geben nur 18 % der 26- bis 40-Jährigen und 22 % der 25-Jährigen oder jünger an, keine Phobien zu haben.
  • Menschen mit mehr Berufserfahrung sind widerstandsfähiger. 32 % der Arbeitnehmer mit 6 oder mehr Jahren Berufserfahrung geben an, keine Phobien zu haben. Im Vergleich dazu gaben nur 18 % der Arbeitnehmer mit 3 bis 5 Jahren Berufserfahrung und 19 % der Arbeitnehmer mit 1 bis 2 Jahren Berufserfahrung dies an.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Häufigkeit von Phobien in der Bevölkerung viel niedriger ist als 76 %. Diese Zahl wird von unseren Probanden selbst angegeben, und ihre Ängste entsprechen möglicherweise nicht der offiziellen klinischen Definition von Phobien..

Doch unabhängig von klinischen Definitionen werden selbst die mutigsten Arbeitnehmer von Ängsten und Phobien heimgesucht. Es ist eine Realität, die unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Diese stillen Kämpfe sind verbreiteter als gedacht. 

In einer Gesellschaft, in der Superhelden unter den Arbeitnehmern die Oberhand haben, werden die Kämpfe der normalen Menschen leicht übersehen. Aber so wie Spider-Man seine Höhenangst und Bruce Wayne seine Angst vor Fledermäusen besiegt hat, so kämpfen auch Arbeitnehmer jeden Tag gegen ihre nicht greifbaren Schurken.

Um besser zu verstehen, womit die Menschen kämpfen, haben wir die Teilnehmer unserer Umfrage gebeten, uns ihre spezifischen arbeitsbezogenen Sorgen mitzuteilen. Hier sind die am häufigsten genannten Probleme.

  • Entscheidungen treffen 
  • Verantwortung übernehmen
  • In der Öffentlichkeit sprechen
  • Gefeuert werden 
  • Einen Fehler machen 
  • Von Kollegen oder dem Chef nicht gemocht werden 
  • Nicht in der Lage sein, die Arbeitslast zu bewältigen


Einige unserer Befragten gaben auch an, Angst vor ihrem Chef oder Vorgesetzten zu haben, davor, mit dem Managementteam zu sprechen, vor Herausforderungen bei der Arbeit, Arbeitsdruck, Überstunden. Sie nannten aber auch Angst vor einer Auszeit oder sogar Angst vor einem Erfolg. 

Arbeitsbezogene Ängste wirken sich direkt auf die Arbeitsleistung aus. Das liegt auf der Hand. Was jedoch oft übersehen wird, ist die Bandbreite der Ängste und Phobien, die trotz eines nur indirekten Zusammenhangs mit der Arbeit immer noch erhebliche Auswirkungen haben. Für manche wird das Arbeitsumfeld daher zu einem ständigen Kampf, um ihre Angst zu überwinden: 

  • Öffentliche Räume oder Menschenmengen 
  • Gespräche am Telefon
  • Störungen und Unordnung
  • Geschlossene oder offene Räume

Aber das ist noch nicht alles: Die Befragten nannten auch Höhenangst, unhöfliche Menschen, Lärm oder Angst vor COVID und vor Krankheiten. 

Auch diese können die Erfüllung beruflicher Aufgaben und den Aufstieg auf der Karriereleiter erschweren. Potenziell triviale Ängste wie Höhenangst können eine Person daran hindern, in einem Unternehmen mit Büros im 30. Stock eines Wolkenkratzers zu arbeiten, während die Angst vor Telefonaten die Arbeit mit Kunden nahezu unmöglich macht.

Doch ganz gleich, mit welcher Angst Du konfrontiert bist, die Arbeit ist unvermeidlich. Du hast also keine andere Wahl, als Dich wie ein Superheld zu verhalten und Deine täglichen Dämonen zu bekämpfen. Was aber, wenn Du Dich nicht länger verstecken kannst und die Maske abnehmen und der Welt Deine Ängste zeigen musst?

Ist ein ehrliches Gespräch mit Kollegen oder Vorgesetzten eine Option?

Erfahrungen teilen 

Erfahrungen zu Ängsten und Phobien teilen

Das Besprechen von Ängsten und Phobien kann dazu beitragen, sie zu bewältigen und eine gesunde und respektvolle Arbeitsplatzkultur zu schaffen. Und wie es scheint, sind die meisten Menschen dazu auch bereit.

80 % der Befragten haben ihre Probleme mit jemandem am Arbeitsplatz besprochen.

  • Diejenigen, die am wenigsten bereit sind, ihre Ängste und Phobien mitzuteilen, sind die Beschäftigten in Unternehmen mit 501 und mehr Mitarbeitern (40 %) und die Beschäftigten in Unternehmen mit nicht mehr als 10 Mitarbeitern (33 %). Im Vergleich dazu haben nur 12 % der Beschäftigten in Unternehmen mit 11-50 Mitarbeitern noch nie über ihre Ängste gesprochen.

Es gab auch einige interessante Unterschiede zwischen den Branchen:

  • Software-/IT-Beschäftigte waren am zögerlichsten, ihre Ängste mitzuteilen. 26 % haben noch nie bei der Arbeit über diese gesprochen. Im Vergleich dazu berichteten nur 12 % der Beschäftigten im Bildungssektor dasselbe.

Diejenigen, die über ihre Ängste und Phobien sprachen, machten das mit:

  • Kollegen – 40 %
  • Der Personalabteilung – 31 %
  • Chef / Vorgesetzten – 26 %
  • Anderen – 3 %

Der Einzelne fühlt sich vielleicht weniger eingeschüchtert und mehr unterstützt, wenn er mit jemandem spricht, mit dem er jeden Tag zusammenarbeitet.

Die Tatsache, dass sich weniger Menschen ihrem Chef oder Vorgesetzten anvertraut haben, deutet jedoch darauf hin, dass es an Vertrauen mangelt oder dass man Angst vor negativen Konsequenzen hat, wenn man seine Ängste mit Personen in Machtpositionen teilt. Dies zeigt, wie wichtig es ist, eine sichere und unterstützende Arbeitsplatzkultur zu schaffen. Die Mitarbeiter sollten sich wohlfühlen, wenn sie Hilfe suchen und ihre Probleme mitteilen, ohne Angst vor Verurteilung oder Konsequenzen zu haben.

Und diese Annahmen scheinen zu stimmen. Die Befragten, die ihre Ängste und Phobien geheim hielten, taten dies aus folgenden Gründen:

  • Schamgefühl – 21 %
  • Angst vor Vertrauensverlust – 17 %
  • Sie befürchten, dass ihre Ängste als mangelnde Arbeitsmotivation interpretiert werden könnten – 15 %
  • Angst vor Entlassung – 14 %
  • Angst vor der Verweigerung einer Gehaltserhöhung – 14 %
  • Angst vor Diskriminierung – 10 %
  • Angst, nicht befördert zu werden – 10 %

Jeder Mensch hat seine ganz eigenen Gründe, aber alle sind völlig verständlich. Schließlich wissen wir nie, wie die Reaktion ausfallen wird. 

Dennoch finden wir als Menschen oft Trost darin, unsere Probleme mit anderen zu teilen..

Wir haben die Teilnehmer gefragt, wie wohl sie sich fühlen, wenn sie mit ihren Kollegen über Ängste oder Phobien sprechen. 

  • 61 % der Befragten fühlen sich wohl oder sehr wohl.
  • Für 28 % ist die Erfahrung neutral.
  • Nur 11 % fühlen sich sehr unwohl oder unwohl.

Interessanterweise gab es deutliche Unterschiede bei den Antworten der verschiedenen demografischen Gruppen.

Aber Mitarbeiter sind eine Sache, und das Management ist eine andere. Schämen wir uns also mehr, wenn wir mit einem Chef oder Manager sprechen? Nicht unbedingt.

  • 57 % fühlen sich wohl oder sehr wohl dabei, ihre Ängste und Phobien mit einem Vorgesetzten oder Manager zu besprechen.
  • 29 % nehmen eine neutrale Haltung ein.
  • 14 % geben an, sich sehr unwohl oder unbehaglich zu fühlen.

Überraschenderweise fühlen sich die meisten Menschen recht wohl, wenn sie am Arbeitsplatz über ihre Ängste und Phobien sprechen. Diese Tatsache ist bemerkenswert, weil psychische Gesundheit immer noch mit einem großen Stigma und Schamgefühl behaftet ist. Das Gespräch über persönliche Probleme erfordert Vertrauen, das in manchen Arbeitsumgebungen schwer zu erlangen ist.

Wenn Angst der beruflichen Entwicklung im Weg steht

Wenn Angst der beruflichen Entwicklung im Weg steht

Ängste sind ein zweischneidiges Schwert. Sie können uns zwar helfen, wachsam zu bleiben und potenzielle Gefahren zu vermeiden, aber sie können uns auch davon abhalten, unser Potenzial voll auszuschöpfen.

Welche Erfahrungen haben die Befragten in der Praxis gemacht?

Es ist beunruhigend, dass so viele Menschen zugeben, dass ihre Ängste ihre berufliche Laufbahn beeinträchtigt haben. Die nachteiligen Auswirkungen von Ängsten am Arbeitsplatz können nicht ignoriert werden. Es ist höchste Zeit, dass der Einzelne und Unternehmen das Ausmaß dieses Problems erkennen und konkrete Maßnahmen ergreifen, um es frontal anzugehen.

Aber um zu wissen, wie man kämpft, muss man wissen, was man bekämpft. Unsere Befragten weisen auf mehrere schädliche Auswirkungen von Ängsten und Phobien hin.

  • Häufiges Fernbleiben von der Arbeit – 37 %
  • Verpasste Beförderungen – 35 %
  • Gezwungen sein, einen Job zu kündigen – 35 %
  • Unfähigkeit, Projekte abzuschließen – 34 %
  • Zurückgezogenes Verhalten in Gruppen – 34 %
  • Sich nicht auf bestimmte Stellen bewerben zu können – 32 %
  • Verpasste Gehaltserhöhungen – 32 %
  • Negative Auswirkungen auf die Gesamtleistung – 31 %
  • Schlechte Arbeitszufriedenheit – 31 %

Es ist wirklich augenöffnend zu sehen, dass so viele Menschen diese negativen Auswirkungen erleben, wobei häufige Fehlzeiten am Arbeitsplatz und verpasste Beförderungen die häufigsten sind. Besonders besorgniserregend ist, dass viele Menschen aufgrund ihrer Ängste und Phobien gezwungen sind, ihren Arbeitsplatz zu kündigen.

Es gibt jedoch auch glückliche 19 %, die angeben, dass ihre Ängste und Phobien keinen Einfluss auf ihre Karriere, ihre berufliche Entwicklung oder ihre Leistung haben.

Aber hier ist das auffälligste Ergebnis:

Schachmatt für Ängste und Phobien.

Für diejenigen, die nicht mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, ist dies unverständlich. Aber mit der richtigen Unterstützung und den richtigen Mitteln können wir unsere Ängste überwinden und unsere beruflichen Ziele erreichen.

Ängste und Phobien überwinden

Ängste und Phobien überwinden

Professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Ängste und Phobien zu überwinden, ist weiter verbreitet, als Du vielleicht denkst.

Mehr als 7 von 10 Befragten (75 %) waren mutig genug, sich behandeln zu lassen und ihre Probleme zu bekämpfen. 

Von Spinnen über Höhenangst bis hin zu öffentlichen Reden – Ängste und Phobien können unser Leben erheblich beeinträchtigen, aber wenn wir Hilfe suchen, kann sich das Blatt wenden. 

Die Befragten nennen mehrere Faktoren, die sie motivieren, Hilfe zu suchen und arbeitsbezogene Ängste oder Phobien zu überwinden.

  • Einen Traumjob finden – 46 %
  • Das Gefühl, dass das Arbeitsumfeld unterstützend ist – 45 %
  • Verbesserung der sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz – 44 %
  • Zusätzliche Vorteile am Arbeitsplatz – 44 %
  • Beförderung – 41 %
  • Die Aussicht, die Motivation und die Arbeitsleistung zu verbessern – 37 %
  • Gehaltserhöhung – 36 %

Der am häufigsten genannte Grund ist die Möglichkeit, sich den Traumjob zu sichern, dicht gefolgt von einem förderlichen Arbeitsumfeld. Finanzielle Aspekte wie Beförderung, Gehaltserhöhung und zusätzliche Leistungen am Arbeitsplatz spielen ebenfalls eine Rolle. Die Überwindung der eigenen Ängste kann erhebliche Vorteile bringen.

Aber sind die Arbeitnehmer mit Waffen ausgestattet, die sie in die Lage versetzen, Ängste und Phobien zu bekämpfen? Ja!

86 % der Befragten gaben an, dass am Arbeitsplatz genügend Unterstützung und Ressourcen zur Verfügung stehen, um Menschen bei der Bewältigung ihrer Ängste und Phobien zu helfen.

Das bedeutet, dass den meisten Menschen alles zur Verfügung steht, was sie brauchen, um ihre Ängste und Phobien zu überwinden. Dies kann zu einer besseren Leistung, besseren Beziehungen am Arbeitsplatz und einer besseren Karriere führen.

Die Gesellschaft als Ganzes kann jedoch immer noch ein Hindernis darstellen.

Die soziale Wahrnehmung von Ängsten und Phobien

Ängste und Phobien betreffen einen großen Teil der Bevölkerung. Trotz ihrer weiten Verbreitung sind sie jedoch häufig mit einem sozialen Stigma behaftet, was es den Betroffenen erschwert, Hilfe zu suchen oder offen über ihre Erfahrungen zu sprechen.

Untersuchen wir, wie die Gesellschaft Ängste und Phobien sieht.

Die soziale Wahrnehmung von Ängsten und Phobien 

Für viele Arbeitnehmer sind ihre Ängste und Phobien ein persönlicher Kampf und eine Quelle der Diskriminierung und Ausgrenzung.

74 % der Befragten geben zu, dass sie sich aufgrund ihrer Ängste oder Phobien diskriminiert gefühlt haben.

  • Am stärksten diskriminiert wurden 88 % der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe und 82 % der Personen ohne Hochschulabschluss.
  • Am wenigsten betroffen von diesem Problem waren Software-/IT-Beschäftigte und Angestellte von Unternehmen mit 501 und mehr Beschäftigten, von denen 62 % bzw. 65 % zugaben, dass sie von Diskriminierung aufgrund von Angst oder Phobien betroffen waren.

Außerdem erlebten 76 %, dass jemand aufgrund seiner Ängste diskriminiert wurde.

Diese Ergebnisse machen die harte Realität deutlich, mit der viele Arbeitnehmer am Arbeitsplatz konfrontiert sind. Diskriminierung aufgrund von Ängsten und Phobien kann ein toxisches Umfeld schaffen, in dem sich der Einzelne nicht unterstützt und ausgegrenzt fühlt.

Schließlich sind solche Probleme doch nichts, wofür man sich schämen müsste, oder? Naja...

Ganz gleich, ob man selbst unter Ängsten leidet oder die Kämpfe anderer miterlebt, Ängste und Phobien sind nichts, wofür man sich schämen muss. Dieses Stigma kann Menschen davon abhalten, Hilfe und Unterstützung zu suchen, was sich negativ auf ihr Wohlbefinden und ihre Arbeitsleistung auswirkt.

Aber die gesellschaftliche Wahrnehmung von Ängsten und Phobien ändert sich. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, authentische Perspektiven auf Ängste und Phobien am Arbeitsplatz zu erforschen, um die Herausforderungen für die Mitarbeiter besser zu verstehen und Verbesserungsmöglichkeiten zu finden.

Im Rahmen unserer Untersuchung konfrontierten wir die Befragten mit verschiedenen Meinungen zu Ängsten und Phobien. Wir haben sie gebeten, anhand einer Skala zu bewerten, wie sehr sie den einzelnen Sätzen zustimmen. Die nachstehenden Prozentsätze geben an, wie sehr die Befragten der jeweiligen Aussage zustimmen.

  • Arbeitgeber sollten mehr Unterstützung und Ressourcen für ihre Mitarbeiter mit Ängsten und Phobien bereitstellen – 73 %
  • Leistungspläne für Arbeitnehmer sollten Therapien oder Beratungen für Ängste und Phobien umfassen – 72 %
  • Psychische Gesundheit, einschließlich Ängste und Phobien, sollte am Arbeitsplatz mit der gleichen Ernsthaftigkeit behandelt werden wie körperliche Gesundheitsprobleme – 71 %
  • Ängste und Phobien sollten am Arbeitsplatz offen diskutiert werden – 70 %
  • In den letzten Jahren hat die Gesellschaft mehr Akzeptanz für Menschen mit Ängsten und Phobien entwickelt – 68 %
  • Die Strategien und Maßnahmen meines Arbeitgebers tragen dazu bei, dass sich Mitarbeiter mit Ängsten und Phobien am Arbeitsplatz wohler und besser integriert fühlen – 67 %
  • Die Furcht vor Stigmatisierung oder Diskriminierung kann Mitarbeiter davon abhalten, Hilfe für ihre Ängste oder Phobien zu suchen – 66 %

Die Daten heben wichtige Aspekte der Alltagsrealität bei der Wahrnehmung von Ängsten und Phobien hervor, die vom Berufsleben über das Privatleben bis hin zu gesellschaftlichen Meinungen reichen. Sie deuten auf ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung der psychischen Gesundheit, einschließlich Ängsten und Phobien, am Arbeitsplatz hin. Allerdings klafft noch immer eine erhebliche Lücke zwischen der Anerkennung und der Umsetzung von unterstützenden Maßnahmen und Ressourcen. Viele Arbeitnehmer sind der Meinung, dass ihre Arbeitgeber mehr tun könnten, um Menschen, die mit Ängsten und Phobien zu kämpfen haben, zu helfen und zu unterstützen. Darüber hinaus stellt die Angst vor Stigmatisierung oder Diskriminierung nach wie vor ein erhebliches Hindernis für Arbeitnehmer dar, die Hilfe suchen, was die Notwendigkeit einer Arbeitsplatzkultur der Offenheit und Akzeptanz unterstreicht.

Die Lösung? Offene Diskussionen, der Wandel hin zu mehr Akzeptanz, die Förderung des Bewusstseins und der Aufklärung über psychische Gesundheit oder die Schaffung einer Kultur des Verständnisses und der Unterstützung.

Das ist nicht viel, oder?

Methode

Die oben dargestellten Ergebnisse wurden durch eine Online-Befragung von 1039 Befragten mit Hilfe eines maßgeschneiderten Umfragetools gewonnen. Ihnen wurden Fragen zu ihren Ängsten und Phobien gestellt, die ihre Arbeit und Karriere beeinflussen. Dazu gehörten Ja/Nein-Fragen, skalenbasierte Fragen, die sich auf den Grad der Zustimmung zu einer Aussage bezogen, Fragen, die die Auswahl mehrerer Optionen aus einer Liste möglicher Antworten erlaubten, und eine Frage, die offene Antworten zuließ. Alle Befragten, die an der Studie teilnahmen, absolvierten eine Frage zur Überprüfung der Aufmerksamkeit.

Einschränkungen

Die vorgelegten Daten beruhen auf Selbstauskünften von Befragten. Jede Person, die an der Umfrage teilgenommen hat, hat jede Frage gelesen und beantwortet, ohne dass sie von einer Forschungseinrichtung betreut oder beeinflusst wurde. Wir sind uns bewusst, dass es bei Selbstauskünften viele potenzielle Probleme wie selektive Erinnerung, Übertreibung, Zuschreibung oder Ausdehnung gibt. 

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Quellen

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Kathrin Przadkiewicz
Kathrin verfügt als Autorin für Zety über einen linguistischen Hintergrund, den sie gerne einbringt, um hilfreiche Artikel zu verfassen, die Lesern praktische und einfach umzusetzende Ratschläge zu Karrierethemen bieten. Ihre Artikel wurden unter anderem von Business Insider Deutschland und der Frankfurter Rundschau zitiert.
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